Daten und
Fakten
Nach vier Jahrhunderten beginnt der Pinatubo auf den Philippinen zu
arbeiten. Es handelt sich um den stärksten Vulkanausbruch des
Jahrhunderts: fast eintausend Tote, eine Million Evakuierte,
gigantische Schäden.
Der europäische Kontinent zählt ca. hundert Vulkane, die in den letzten
10.000 Jahren aktiv waren, darunter 30 auf dem Gebiet der Europäischen
Union. In Griechenland und Italien zählte man seit dem 16. Jahrhundert
140 Vulkanausbrüche. Und wenn die Vulkane plötzlich wieder erwachen,
wie auf den Philippinen?
Vulkanausbrüche gehören wegen ihrer Schockwirkung und ihren
Kettenreaktionen zu den spektakulärsten Naturkatastrophen: Schutt,
Lavaströme, Giftgase, seismische Effekte ...
Maßnahmen
Ein größerer Vulkanausbruch in Europa hätte schwerwiegende Folgen für
Bevölkerung und Umwelt. Natürlich läßt sich eine solche Katastrophe
nicht verhindern. Aber man kann erreichen, einen Ausbruch präziser
vorherzusagen und dadurch rechtzeitig notwendige Maßnahmen zu
ergreifen, um Menschenleben zu retten und wirtschaftliche Kosten zu
begrenzen.
Wichtigste Herausforderung für die Forschung ist das bessere
Verständnis vulkanischer Prozesse und die rechtzeitige Erkennung von
Anzeichen bevorstehender Vulkanausbrüche. Dies läßt sich durch die
Kombination wissenschaftlicher Ansätze erreichen. Ferner sind
Standardmeßtechniken zu erstellen, um verschiedenartige Vulkane
miteinander zu vergleichen. Hier kann die Förderung europäischer
Forschungsprojekte einen wichtigen Beitrag liefern.
Piton
de la Fournaise - La Réunion
Dieser Vulkan auf der französischen Insel La Réunion ist einer der
aktivsten Vulkane weltweit. Europäische Forschungsprojekte zum
Verständnis seiner letzten Ausbrüche sind für die Sicherheit der
Inselbewohner von vitaler Bedeutung.
Teide -
Kanaren
Mit einer Höhe von 3.718 m ist dies der höchste aktive Vulkan Europas.
Kann auf Teneriffa (spanische Kanaren) eine Katastrophe auftreten? Die
Forschungen messen die Risiken, die durch eine Magmakammer im Innern
des Vulkans bestehen.
Vatnajäkull
- Island
Die Kommission unterstützt auch Forschungen außerhalb der Grenzen der
Union, z.B. am Vulkan Vatnajäkull, der unter dem größten Gletscher
Europas liegt. Forscher berechnen die potentiellen Auswirkungen eines
Ausbruchs auf das Abschmelzen des Gletschers und die Klimaverhältnisse
im Atlantik. Ironie des Schicksals: der Beginn des Projekts im Oktober
1996 fand genau zu derselben Zeit statt wie der erneute Vulkanausbruch;
dadurch erhielten die Wissenschaftler eine einmalige Gelegenheit zur
direkten Analyse.
Ätna -
Sizilien
Der Ätna ist der aktivste Vulkan innerhalb der Europäischen Union. Er
stellt eine Art ideales Labor für Spitzenforschung dar. Vier Projekte
werden dort von der Europäischen Kommission unterstützt: Analyse der
seismischen Bewegungen des Vulkans, Untersuchung des Magmas,
Entwicklung von EDV-Systemen zur Beurteilung der Risiken und Anbringung
von Überwachungsgeräten.
Santorin
- Griechenland
Der Vulkan von Santorin liegt im Zentrum einer Inselkette im Süden der
Ägäis in Griechenland. Seit 1950 "ruht" er. Doch die Experten schließen
einen baldigen Ausbruch von Magma nicht aus, der die Sicherheit von
10.000 Einwohnern sowie zahlreicher Touristen, die im Sommer Santorin
besuchen, gefährden würde. Mit Hilfe europäischer Mittel entwickeln
Forscher Überwachungssysteme.
Quelle dieses Textes: ©
Europäische Gemeinschaften, Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. -
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