Vorgewarnt ist vorbereitet
Eine genaue Vorhersage, wann und wie ein Hochwasser eintreten wird,
erlaubt eine proaktive Schadensbegrenzung. Mithilfe von
Frühwarnsystemen können die Behörden Notmaßnahmen zum Schutz der
öffentlichen Sicherheit und des Eigentums einleiten – die Bevölkerung
in Risikogebieten evakuieren und Schutzvorkehrungen treffen –, bevor
das Unheil eingetreten ist.
Techniken zur Abschätzung des Überflutungsrisikos helfen den Planern,
potenzielle Überflutungsgebiete zu identifizieren und die
Wasserressourcen wirksamer zu bewirtschaften. Doch die Erstellung
verlässlicher, genauer Hochwasserrisikokarten ist keine Kleinigkeit.
Sie erfordert ein eingehendes Verständnis der Funktionsweisen der
Wetter- und Flusssysteme und ihrer Beeinflussung durch natürliche und
anthropogene Faktoren. Die Forscher benötigen überdies mit neuester
Radar- und Satellitentechnologie gewonnene Beobachtungsdaten sowie
raffinierte Computersysteme, um diese Daten zu verarbeiten und Modelle
dieser komplexen Naturereignisse zu entwerfen.
Die EU fördert Forschungen, die eine verbesserte Hochwasservorhersage
versprechen und untersuchen, wie sich die Ungewissheit sinnvoll
quantifizieren lässt. ACTIF ist ein Cluster EU-finanzierter
Forschungsprojekte, die den Rahmen der Hochwasservorhersage und
-warnung weiter zu stecken suchen. Wenn Sie mehr über ACTIF erfahren
möchten, besuchen Sie:
http://www.hrwallingford.co.uk/projects/actif/index.html
Die neueste Technologie erlaubt den Forschern, Daten aus einer Vielzahl
von Quellen – Satelliten, Radar und Datenbanken – zu verarbeiten.
Mehrere EU-finanzierte Projekte (EURAINSAT, CARPE DIEM, MUSIC, MANTISSA
und VOLTAIRE) erkunden Wege, wie diese Fortschritte für die
Leistungsverbesserung der Überflutungsmodelle genutzt werden können.
Die Zyklone über dem Atlantik spielen eine entscheidende Rolle für
Europas Klima. Sie sind sein wichtigster Wolken- und Regenmacher und
decken einen Großteil des nordeuropäischen Wasserbedarfs. Sie sind auch
für die verheerenden Stürme und Überflutungen verantwortlich. Trotz
aller Fortschritte der Prognosetechnik bleibt es ein schwieriges
Unterfangen, diese Zyklone exakt vorherzusagen.
Das EU-unterstützte FASTEX-Projekt führte von Bojen, Schiffen,
Flugzeugen und Satelliten aus aufwändige Messungen durch, um die
Mechanismen der atlantischen Zyklone besser zu verstehen. Diese
wertvollen Informationen dienen der Entwicklung eines Modells, das
Stürme bis zu vier Tage vorherzusagen vermag. Wenn Sie mehr über FASTEX
erfahren möchten, besuchen Sie:
http://www.cnrm.meteo.fr/dbfastex/ftxinfo/index.html
Den Jahreszeiten auf der Spur
Die alten Griechen glaubten, dass die Fruchtbarkeitsgöttin Demeter für
den Wechsel der Jahreszeiten verantwortlich sei. Wir Modernen haben uns
zur Vorhersage des Wetters von den Göttern ab- und der Wissenschaft
zugewendet. Das grenzübergreifende DEMETER-Projekt, koordiniert vom
European Centre for Medium-Range Weather Forecasts (Europäisches
Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage), steht kurz vor der
Verwirklichung des ersten weltweiten Modellierungssystems, das
langfristige saisonale Wettervorhersagen ermöglichen soll. Solche
Vorhersagen können wertvolle Niederschlagsdaten liefern, die helfen
Überflutungen vorzubeugen.
Die EU-finanzierte Initiative verspricht, auf Monate oder Jahre hinaus
die Wahrscheinlichkeit besonderer Wetterverhalten und Wettermuster
vorherzusagen, sowie deren Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die
Gesundheit. Wenn Sie mehr über DEMETER erfahren möchten, besuchen Sie:
http://www.ecmwf.int/research/demeter/
Quelle dieses Textes: ©
Europäische Gemeinschaften, Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. -
http://ec.europa.eu