Entscheidende momente
Wenn sich ein Hochwasserereignis anbahnt, gilt es, wichtige
Entscheidungen – manche potenziell über Leben und Tod – rasch zu
treffen. Die Behörden müssen angeben, welche Gebiete zu evakuieren und
wo Schutzvorkehrungen zu errichten sind.
Wettervorhersagen und Flussbettmodelle können uns frühzeitig vor
Überflutungen warnen und auf potenzielle Problempunkte aufmerksam
machen. Damit diese Information aussagekräftig ist, muss die
Kommunikation und Koordination zwischen Experten und Entscheidern
effizient laufen – ein komplexes interdisziplinäres Unterfangen.
Erforderlich sind wirksame Entscheidungshilfe-Mechanismen, die
frühzeitige und exakte Risikoabschätzungen, Hochwasserszenarios und
Alternativen zu den Notmaßnahmen liefern. EU-Forschung hat wesentlich
dazu beigetragen, genau solche Systeme einzurichten.
Das EUROTAS-Projekt geht beim Hochwassermanagement vom gesamten
Einzugsgebiet aus und verknüpft Wasserabflussmodelle mit Wirtschafts-
und Landnutzungsdaten. Dies erlaubt eine Einschätzung sowohl des
Hochwasserrisikos als auch der Gefährdung.
EUROTAS entwickelte einen Prototyp eines Entscheidungshilfesystems
(DSS), um den kommunalen Behörden zu helfen, das Überschwemmungsrisiko
zu mindern. DSS ist im Vereinigten Königreich bei mehreren
Hochwasserschutzprojekten zum Einsatz gekommen.
Das FRAMEWORK-Projekt verfolgt eine längerfristige Perspektive. Es hat
Formen einer besseren Integration des Hochwasser- Risikomanagements in
die Stadt- und Regionalplanung entwickelt. Wenn Sie mehr über FRAMEWORK
erfahren möchten, besuchen Sie:
http://www.ncl.ac.uk/wrgi/wrsrl/projects/framework/framework.html
Das Projekt bemühte sich, die Ungewissheiten politischer Maßnahmen zu
reduzieren, indem es flexible Risikoabschätzungsmodelle entwickelte,
die die Auswirkungen sich wandelnder Landnutzungsmuster und von
Flussverbauungsprojekten erfassen. FRAMEWORK zielte auf eine bessere
Ressourcenallokation im Hinblick auf die Minderung der
Überflutungsrisiken und die Förderung der Entwicklung einer
nachhaltigeren Landes- und Stadtplanung.
Back to the Future
Extreme Hochwasser sind vergleichsweise selten, aber verheerend.
Infolge des Klimawandels dürften sie in Zukunft häufiger und extremer
werden. Soll sich die Zerstörung, die sie anrichten, in Grenzen halten,
müssen die Meteorologen ihr Eintreffen mit großer Genauigkeit
vorhersagen können. Heute extrapolieren sie Daten, die über einen
Zeitraum von 100 bis 150 Jahren erhoben wurden, um das Eintreffen eines
extremen Hochwassers abzuschätzen. Diese Zeitspanne ist jedoch zu kurz,
um den Klimawandel zu beurteilen, insbesondere was extreme
Hochwasserereignisse betrifft.
Wissenschaftler des SPHERE-Projekts haben weit in die Vergangenheit
zurückgegriffen, um die Hochwasserhäufigkeit besser analysieren zu
können. Die Verwendung paläohydrologischer Techniken ermöglichte ihnen,
die Variabilität der Hochwasser über einen viel längeren Zeitraum – 100
bis 10 000 Jahre – zu untersuchen. Wenn Sie mehr über SPHERE erfahren
möchten, besuchen Sie: http://www.ccma.csic.es/dpts/suelos/hidro/sphere
Quelle dieses Textes: ©
Europäische Gemeinschaften, Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. -
http://ec.europa.eu