Forschung zur Artenvielfalt
Forschung
im Bereich der Artenvielfalt Europa voran bringen
Die EU hat bereits seit langem die Bedeutung einer kohärenten
zielgerichteten Forschung als Mittel zur Erreichung der Ziele für die
Erhaltung der biologischen Vielfalt erkannt – diese Forschung muss,
wenn sie erfolgreich sein will, alle Forschungsfelder umfassen. Die
Rahmenprogramme zielen auf die Förderung europäischer Forschung in
ausgewählten vorrangigen Bereichen. In aufeinanderfolgenden Programmen
kam der Artenvielfalt stets eine tragende Rolle zu. Nahezu 500 Projekte
zu dem Thema wurden bisher gefördert.
Das Fünfte Rahmenprogramm für Forschung (RP5) (1998-2002) mit einem
Forschungshaushalt von knapp €15 Milliarden, wovon dem
Forschungsprogramm über Umwelt und nachhaltige Entwicklung Mittel in
Höhe von über €1 Milliarde zugewiesen wurden, ist ein ausgezeichnetes
Beispiel für die Rolle der EU in der Biodiversitätsforschung. Die
Mittel für Projekte zur Erhaltung der biologischen Vielfalt belaufen
sich auf €36,5 Millionen.
Im Rahmen des RP5 flossen Fördermittel in unionsweite Industrieund
Universitätsforschung und kamen großen wie auch kleinen
Forschungsfeldern, Konferenzen und Workshops, Netzwerken, ausländischer
Forschung sowie Ausbildung und Informationsverbreitung zugute. Doch das
Engagement der Europäischen Kommission in der Biodiversitätsforschung
beschränkt sich nicht nur auf Projekte zu diesem Thema – in allen
Sektoren muss die Forschung Aufschluss über die – positiven wie auch
negativen – Umweltfolgen geben.
Habitat-
Fragmentierung
Die Arbeit im RP5 zielte darauf, unsere Kenntnisse über die Folgen der
Habitat-Fragmentierung zu erweitern – ein Phänomen, das die europäische
Landschaft zunehmend prägt. Forscher studieren Veränderungen in der
Samenverbreitungsfähigkeit von Pflanzenarten in Habitaten mit
unterschiedlicher Fragmentierung, indem sie Populationsmerkmale sowie
die genetische Variabilität und die vererbliche Variabilität der
Samenverbreitung bestimmen. Diese Arbeit wird die Entwicklung von
Modellen erlauben, die Samenverbreitungsmuster als Antwort auf die
Fragmentierung antizipieren und Naturschützern und Politikern wertvolle
Informationen bereitstellen.
Innovatives
Screening genetischer Variabilität
Die Entwicklung eines neuen Ansatzes zum Screening genetischer
Variabilität gibt Einblicke in Varianten von Spezies, Populationen und
Familien. Im Rahmen der unter dem Dritten Rahmenprogramm finanzierten
Forschung wurden neuartige DNA-Techniken entwickelt, die sich bei einer
Reihe von Tieren, etwa Walen, Delfinen, Mäusen, Insekten, Fledermäusen,
Leguanen und Fliegen, einsetzen lassen und veranschaulichen, wie
schnell molekularbiologische Analysen bei wildlebenden Populationen in
großem Stil durchgeführt werden können. Auch unter dem Vierten
Rahmenprogramm wurde im Biotechnologie-Programm eine ähnliche Technik
zur Einschätzung der Pflanzenvielfalt entwickelt. Informationen dieser
Art sind für unser Verständnis im Hinblick auf die Entwicklung,
Populationsstruktur, soziale Organisation und das Paarungsverhalten von
unschätzbarem Wert und erlauben Wissenschaftlern und Politikern,
erfolgreiche Managementstrategien für bedrohte und seltene Arten zu
entwickeln.
Quelle dieses Textes: ©
Europäische Gemeinschaften, Nachdruck mit Quellenangabe gestattet. -
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